Igel gefunden - was nun?


Auch als gedrucktes Plakat in A2 erhältlich - für einen Unkostenbeitrag von 4,49 € (zzgl. Versandkosten) erworben werden. Einfach eine E-Mail mit gewünschter Stückzahl, Rechnungs-/Lieferadresse sowie gewünschter Versandart an wildtierposter@gmx.de senden.Die Poster können gerollt (+ 6 € Versandkosten) oder gefaltet im A4-Umschlag (+ 1,75 €) verschickt werden.   

Anzeichen für Hilfsbedürftigkeit

  • Offenkundige Verletzungen
  • Abmagerung (eingefallener Rücken, Flanken, Dellen hinter dem Kopf) - gesunde wohlgenährte Igel sind runde teigige Kugeln
  • eng anliegende Stacheln (richten sich nicht oder kaum auf, wenn man den Igel berührt)
  • rollt sich nicht oder ganz schwach ein
  • liegt auf der Seite
  • torkelt, wenn er steht
  • Unterkühlung
  • eingefallene oder permanent geschlossene Augen (sonst kleine runde klare Kugeln)
  • Untergewicht im Herbst
  • röcheln oder husten

                                           dieser erwachsene Igel hat einen schweren Hungerknick, eingefallene

                                           Flanken und eng anliegende Stacheln - er ist abgemagert und dehydriert

                                           - er wiegt die Hälfte von dem, was er wiegen müsste. 

 


Erstmaßnahmen

  • wiegen
  • auf Wunden kontrollieren und evtl. vorhandene Fliegenlarven entfernen (Zahnbürste, Wattestäbchen, Interdentalbürste, Pinzette)
  • Zecken entfernen (einfach mit einer Pinzette herausziehen, KEIN Öl oder ähnlich bekannte Hilfsmittel)
  • in eine mit Zeitung ausgelegte Box (Badewanne, Kaninchenstall, Transportboxen, große Kartons - Wäschekörbe eigenen sich nicht, Igel sind hervorragende Kletterkünstler) legen und ein kleines Nestchen mittels eines Handtuches anbieten
  • ein umgedrehter Karton kann als Unterschlupf dienen
  • wärmen - mit einer handwarm befüllten Wärmflasche oder Rotlicht (hierbei bitte auf einen entsprechenden Abstand achten, dass es nicht zu heiß wird
  • kein Futter anbieten solange der Igel unterkühlt ist und nach dem Aufwärmen auch keine Unmengen anbieten, sondern nur ganz wenige Bröckchen Katzenfutter oder ungewürztes Rührei, da der Igel bei langer Nahrungskarenz ein Refeeding-Syndrom erleiden kann
  • NICHTS einflößen, weder Nahrung oder Nahrungsbrei, Milch oder Aufzuchtsmilch bei Babies oder Wasser 
  • Wasser zur Verfügung stellen (KEINE Milch) - NICHT einflößen.
  • Igel nur einzeln einquartieren, sie sind Einzelgänger, es sei denn, es handelt sich um komplette Würfe

 

  • Igelstation anrufen oder einem unbedingt igelkundigen Tierarzt vorstellen (bitte darauf achten, dass der Tierarzt wirklich Erfahrung in der Behandlung von Igeln hat) - ACHTUNG - die Behandlung von Wildtieren ist nicht kostenlos

 

  • KEINE Spot-on Präparate selbst verwenden, aber auch nicht vom Tierarzt verabreichen lassen
  • KEINE Pulver oder Sprays - Flöhe und Zecken sind das kleinste Problem eines Igels
  • KEINE Entwurmung vornehmen! Entweder erst nach einer entsprechenden Stuhlprobenkontrolle im Labor oder gar nicht. Igel sind erfahrungsgemäß in der Lage gut mit Würmern zu leben - so lange sie zunehmen und wohlauf sind. Igel vertragen Entwurmungen nur sehr schlecht und ganz besonders, wenn sie geschwächt sind - es kommt zu Todesfällen.
  • KEIN prophylaktisches Antibiotikum verabreichen. Igel vertragen nur wenige Mittel und eine prophylaktische Behandlung macht keinen Sinn. Bitte auch den Tierarzt notfalls davon abhalten. Die wenigen Mittel, die ein Igel verträgt, sollten evtl notwendigen Behandlungen vorbehalten bleiben, sonst können auch unnötige Resistenzen entstehen, die nicht nur für den Igel gefährlich werden können.