Wir brauchen Hilfe - und zwar in Form einem sogenannten "beschützten Winterschlaf", denn jeder Igel, der bei uns ausziehen kann, sichert einem hilfsbedürftigen Nachfolger einen Platz.
Wenn Igel bei uns in der Intensivstation fertig behandelt sind, brauchen sie oft einen Platz für den beschützten Winterschlaf. Wir haben zwar selbst 45 Außenplätze, aber die sind immer schnell
belegt und bleiben es dann auch bis die Winterschlafzeit vorbei ist.
Was heißt - "beschützter Winterschlaf"?
Ein Igel benötigt zum 31.10./01.11. ein Mindestgewicht von 600g, um den Winter mit all seinen Höhen und Tiefen zu überstehen. Die meisten Igel, die in unserer Station gepflegt oder aufgezogen
werden, bekommen dieses Gewicht zwar in aller Regal, aber nur, weil sie direkt "im Futternapf" wohnen.
Außerdem brauchen Igel in der Natur ausreichend Vorbereitungszeit, um sich ein Revier zu suchen, sich darin auszukennen (wo sind Futter-, Wasser- und gute Schlafstellen, wo wohnen die
Feinde) und ein Winterschlafnest zu bauen. All das ist im Winter gar nicht gegeben und natürliche Nahrung gibt es dann auch nicht mehr.
Den Winterschlaf brauchen die Igel aber dennoch unbedingt, denn es gehört zu ihrem natürlichen Lebenszyklus dazu.
Also muss jeder von uns geheilte oder aufgezogene Igel auch bei Erreichen seiner Winterschlaffähigkeit diese Möglichkeit bekommen. Und das unabhängig davon, ob wir noch Dezember oder schon
Februar oder gar März haben.
Sie brauchen dazu ein ausbruchssicheres Gehege im Freien.
Ausbruchssicher deswegen, weil es den sicheren Tod darstellen würde, wenn der Igel es schafft auszubüchsen und das können sie SEHR gut. Buddeln und klettern sind für sie absolut kein
Problem.
Der Igel schläft aber bei der Übernahme nicht gleich ein. Er braucht dann einige Zeit, sich an die neue Situation anzupassen. Dieser Prozess ist sehr individuell. Besonders jungen Igeln, die noch nie einen Winterschlaf durchgemacht haben, fällt es etwas schwer zur Ruhe zu kommen. Es lässt sich also kein bestimmter Zeitraum nennen, in dem Ihr Euch um den Stachelkaktus kümmern müsstet.
Das bedeutet jeden Tag etwa eine halbe Stunde Zeit (Zeitrahmen für 1 Igel), vorzugsweise am Abend. Ihr müsst Euch bewusst sein, dass Igel wirkliche und wahrhaftige Schweinchen sind - egal wie niedlich sie sind. Sie nehmen in puncto Dreck kein Blatt vor den Mund oder Rücksicht auf Futternäpfe oder sonstiges Inventar. Hygiene ist das A und O in der Igelpflege. Ein paar Handschuhe helfen Euch dabei, aber die Nase muss ein bisschen üben ;)
Die Igel die zu Euch kommen, sind durchbehandelt und daher gesund. Sie können normales Katzenfutter essen und haben meistens schon einen nachtaktiven Rhythmus.
Das heißt man schaut eher abends nach dem Igel, reinigt die Unterkunft (Zeitungspapier) und stellt Futter und Wasser zur Verfügung. Bei Frost muss man damit etwas kreativ sein, aber dafür bekommt man ein Gespür.
Zur Fütterung eignet sich ausschließlich getreide- soßen- und geleefreies hochwertiges Katzenfutter. Die Menge des Futters richtet sich nach dem Gewicht des Igels und kann nicht mit der für
Katzen verglichen werden.
Igel haben einen sehr schnellen Stoffwechsel, daher brauchen sie größere Mengen als vergleichsweise Katzen, obwohl der Igel sehr viel kleiner ist.
Mögliche Unterkunft für eine Kurzzeitpflege
es eignen sich aber auch Kaninchenställe aus Holz
auch Gehege an der Erde eigenen sich hervorragend, sie erleichtern die hygienischen Maßnahmen
müssen nur ausbruchssicher gemacht werden, da Igel hervorragende Buddler und Kletterer sind.
Igelbude Marke Eigenbau
animonda gehört zu den bevorzugten Futtersorten, da hier das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Es gibt aber auch noch bessere und teurere Sorten.
Alles ohne Rindanteil, denn das ist zu fettig und zu krümelig.
Dieses Trockenfutter ist gut geeignet
auch dieses Trockenfutter verwenden wir gerne
Ihr werdet mit Eurem Pflegling zu keiner Zeit alleine gelassen. Wir bleiben an Eurer Seite und stehen für Fragen und Probleme jeder Zeit zur Verfügung.