Tier gefunden - was nun?


Igel


ein Igel braucht Hilfe, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft


  • Offenkundige Verletzungen
  • Abmagerung (eingefallener Rücken, Flanken, Dellen hinter dem Kopf) - gesunde wohlgenährte Igel sind runde teigige Kugeln
  • eng anliegende Stacheln (richten sich nicht oder kaum auf, wenn man den Igel berührt)
  • rollt sich nicht oder ganz schwach ein
  • atmet schwach
  • liegt auf der Seite
  • torkelt, wenn er steht
  • Unterkühlung
  • eingefallene oder permanent geschlossene Augen (sonst kleine runde klare Kugeln)
  • Untergewicht im Herbst
  • röcheln oder husten
  • FLIEGENEIER / Maden
  • tagaktiv (gesunde Igel sind komplett nachtaktiv)

                                           dieser erwachsene Igel hat einen schweren Hungerknick, eingefallene

                                           Flanken und eng anliegende Stacheln - er ist abgemagert und dehydriert

                                           - er wiegt die Hälfte von dem, was er wiegen müsste. 

 


Beispiele für Igel in Not - Fliegeneier, unterernährt und dehydriert


das ist zu tun


  • wiegen
  • auf Wunden kontrollieren und evtl. vorhandene Fliegeneier und -maden entfernen (Zahnbürste, Wattestäbchen, Interdentalbürste, Pinzette)
  • vorhandene Wunden NICHT selbst behandeln - Igel vertragen nicht alle Medikamente oder evtl in der Hausapotheke befindlichen Mittel zur Wundversorgung
  • Zecken entfernen (einfach mit einer Pinzette herausziehen, KEIN Öl oder ähnlich bekannte Hilfsmittel)
  • den Igel nicht baden
  • in eine mit Zeitung ausgelegte Box (Badewanne, Kaninchenstall, Transportboxen, große Kartons - Wäschekörbe eigenen sich nicht, Igel sind hervorragende Kletterkünstler) legen und ein kleines Nestchen mittels eines Handtuches anbieten
  • ein umgedrehter Karton kann als Unterschlupf dienen
  • wärmen - mit einer handwarm befüllten Wärmflasche (Gummihandschuh, Wasserflasche)
  • kein Futter anbieten solange der Igel unterkühlt ist und nach dem Aufwärmen auch keine Unmengen anbieten, sondern nur ganz wenige Bröckchen Katzenfutter oder ungewürztes Rührei, da der Igel bei langer Nahrungskarenz ein Refeeding-Syndrom erleiden kann (kann tödlich enden)
  • NICHTS einflößen, wenn der Igel nicht selbständig fressen kann (auch besonders bei Babys), weder Nahrung oder Nahrungsbrei, Milch oder Aufzuchtsmilch oder Wasser 
  • Wasser zur Verfügung stellen (KEINE Milch) - NICHT einflößen.
  • Igel nur einzeln einquartieren, sie sind Einzelgänger, es sei denn, es handelt sich um komplette Würfe

 

  • Igelstation anrufen oder einem unbedingt igelkundigen Tierarzt vorstellen (bitte darauf achten, dass der Tierarzt wirklich Erfahrung in der Behandlung von Igeln hat) - ACHTUNG - die Behandlung von Wildtieren ist nicht kostenlos
  • igelkundige Tierärzte gibt es in unserer Umgebung NICHT - daher erst hier melden

 

  • KEINE Spot-on Präparate selbst verwenden, aber auch nicht vom Tierarzt verabreichen lassen
  • KEINE Pulver/Puder oder Sprays - Flöhe und Zecken sind das kleinste Problem eines Igels
  • KEINE Entwurmung vornehmen! Entweder erst nach einer entsprechenden Stuhlprobenkontrolle im Labor oder gar nicht. Igel sind erfahrungsgemäß in der Lage gut mit Würmern zu leben - so lange sie zunehmen und wohlauf sind. Igel vertragen Entwurmungen nur sehr schlecht und ganz besonders, wenn sie geschwächt sind - es kommt zu Todesfällen.
  • KEIN prophylaktisches Antibiotikum verabreichen. Igel vertragen nur wenige Mittel und eine prophylaktische Behandlung macht keinen Sinn. Bitte auch den Tierarzt notfalls davon abhalten. Die wenigen Mittel, die ein Igel verträgt, sollten evtl notwendigen Behandlungen vorbehalten bleiben, sonst können auch unnötige Resistenzen entstehen, die nicht nur für den Igel gefährlich werden können. 

Eichhörnchen


Ein Eichhörnchen braucht Hilfe, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft


  • Jungtier, welches sich aktiv auf den Menschen zu bewegt - Eichhörnchen haben KEINE TOLLWUT - sie suchen in Notlagen aktiv menschliche Hilfe und klettern auch an Menschenbeinen hoch, wenn es sein muss und/oder laufen hinterher
  • jegliche Jungtiere, wenn die Mutter nicht in der Nähe gesehen wird - sollte die Mutter in der Nähe sein, kann eine zeitnahe Rückführung versucht werden
  • Tiere mit Verletzungen und / oder Fliegeneiern
  • Tiere, die von Vögeln oder Katzen oder Ameisen attackiert werden
  • Tiere, die von Katzen gebracht werden

das ist zu tun


  • Tiere in ausbruchssichere Transportgelegenheiten sichern - bei Tieren, die keinem Babyalter mehr zuzuordnen sind, unbedingt Lederhandschuhe verwenden - erwachsene Hörnchen und Teenager können durch das Nagetiergebiss ordentlich zubeißen
  • Hörnchen, die dem Babyalter entwachsen sind, geraten extrem schnell in Panik - ist ein Einfangen notwendig, dann mit Bedacht handeln
  • Kuschelmöglichkeiten bieten - Hörnchen verstecken sich gerne in weichen Geweben, besonders Babys
  • bei Bedarf wärmen - mit einer handwarm befüllten Wärmflasche (Gummihandschuh, Wasserflasche)
  • auf Wunden kontrollieren und evtl. vorhandene Fliegeneier und -maden entfernen (Zahnbürste, Wattestäbchen, Interdentalbürste, Pinzette)
  • vorhandene Wunden NICHT selbst behandeln - Wildtiere vertragen nicht alle Medikamente oder evtl in der Hausapotheke befindlichen Mittel zur Wundversorgung
  • Zecken entfernen (einfach mit einer Pinzette herausziehen, KEIN Öl oder ähnlich bekannte Hilfsmittel)
  • das Hörnchen nicht baden
  • kein Futter anbieten 
  • NICHTS einflößen (auch besonders bei Babys), weder Nahrung oder Nahrungsbrei, Milch oder Aufzuchtsmilch oder Wasser 
  • Wasser zur Verfügung stellen (KEINE Milch) - NICHT einflößen

Auffangstation anrufen oder einem unbedingt hörnchenkundigen Tierarzt vorstellen (bitte darauf achten, dass der Tierarzt wirklich Erfahrung in der Behandlung von Eichhörnchen hat) - ACHTUNG - die Behandlung von Wildtieren ist nicht kostenlos

  • hörnchenkundige Tierärzte gibt es in unserer Umgebung NICHT - daher erst hier melden

 

 

  • KEINE Spot-on Präparate selbst verwenden, aber auch nicht vom Tierarzt verabreichen lassen
  • KEINE Pulver/Puder oder Sprays - Flöhe und Zecken sind das kleinste Problem eines Igels
  • KEINE Entwurmung vornehmen! Entweder erst nach einer entsprechenden Stuhlprobenkontrolle im Labor oder gar nicht. Igel sind erfahrungsgemäß in der Lage gut mit Würmern zu leben - so lange sie zunehmen und wohlauf sind. Igel vertragen Entwurmungen nur sehr schlecht und ganz besonders, wenn sie geschwächt sind - es kommt zu Todesfällen.
  • KEIN prophylaktisches Antibiotikum verabreichen. Igel vertragen nur wenige Mittel und eine prophylaktische Behandlung macht keinen Sinn. Bitte auch den Tierarzt notfalls davon abhalten. Die wenigen Mittel, die ein Igel verträgt, sollten evtl notwendigen Behandlungen vorbehalten bleiben, sonst können auch unnötige Resistenzen entstehen, die nicht nur für den Igel gefährlich werden können.