Die Urahnen des Igels haben vor 60 Mio Jahren gelebt, so wie wir den Igel jetzt kennen, gibt es ihn seit ca 15.000 Jahren. Im laufe der Jahre entwickelten sich 24 Arten von Igeln.
Bei uns hauptsächlich anzutreffen ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), auch Westeuropäischer Igel oder Westigel genannt.
Ein ausgewachsener Igel ist rund 22-30cm lang und wiegt zwischen 700 und 1500g.
Im Laufe ihres Wachstums haben sie zwischen 6000 und 8000 Stacheln.
Sie dienen dem Schutz vor Feinden. Er kann ca 7 Jahre alt werden, aber in der heutigen Zeit schaffen sie das nicht mehr wirklich und werden etwa nur 2-3 Jahre alt.
Der Igel kann sehr geräuschvoll sein. Er kann fauchen, beim Futtern richtig laut schmatzen und auch keckern, wenn er einen Feind vertreiben möchte.
Igel sind hautpsächlich Insektenfresser. Regenwürmer und Schnecken stehen nur auf dem Programm, wenn das andere zu wenig vorhanden ist.
Aber KEIN Obst. Das nagen sie höchstens an, wenn sich im Inneren Würmer befinden. Auf der Jagd verlassen sie sich auf ihren hervorragenden Geruchssinn und auf das sehr empfindliche Gehör, welches weit in den Ultraschallbereich hin reicht. Ebenso sind sie in der Lage Vibrationen der Erde wahrzunehmen, wenn sich Beutetiere bewegen.
Seine natürlichen Feinde sind der Uhu, Dachs, Marder und der Fuchs und der größte aller Feinde ist natürlich der Mensch. Allerdings auch Hunde und Katzen.
Der Igel ist ein Einzelgänger. Die Reviere können sich aber überschneiden, da sie sich dann einfach aus dem Weg gehen. Kleine Kämpfe gibt es bei Paarungsrivalitäten.
Sie leben in selbstgebauten Nestern aus Laub. Igel haben nicht nur ein Nest und wenn es besonders warm ist, ruhen sie auch mal nur in hohem Gras.
Der Igel macht Winterschlaf. Je nach Temperaturen gibt es Männchen, die bereits im Oktober schlafen gehen. Schwanken die Wetterbedingungen aber, werden sie auch im Winter immer wieder wach, was extreme Energie kostet, die durch den jahreszeitlich bedingten Nahrungsmittelmangel nicht einfach wieder aufgeholt werden kann.
Braunbrustigel leben in bewuchsreichen Gebieten. Hecken, Gebüsch, Bodendeckern, Weideland, Feldraine oder Staudendickichten, kleinem Gehölz mit Totholzbeständen oder Laubwaldränder gehören zu ihren Vorlieben.
Im Zuge ihrer Anpassung an die sich immer weiter verändernden Lebensräume, wohnen sie aber auch in Parks, naturnahen Gärten, Streuobstwiesen, Friedhöfen oder Siedlungsrandgebieten.
Igel paaren sich von Ende April/Anfang Mai bis August.
Die meisten Igelbabies werden in unseren Breitengraden im August/September geboren. 12-25g wiegen die Kleinen, wenn sie auf Welt kommen.
Als Bau nutzt die Igelmutti ein großes, mit trockenem Gras, altem Laub und Moos sorgfältig ausgepolstertes Nest. Als Kinderstube werden meist regengeschützte Unterstände wie hohle Bäume, Reisighaufen, Holzstöße oder auch Hohlräume unter Gartenhäuschen oder Schuppen genutzt. Manchmal buddeln sie sich auch unter Terrassen.
Wird die Mutter bei der Geburt oder unmittelbar danach gestört, verlässt sie den Wurf oder frisst die Kleinen sogar auf. Erst wenn die Kleinen älter sind, zieht sie sie um.
Igelbabies kommen bereits mit ca 100 Stacheln auf die Welt, die aber noch weich sind. Ansonsten sind die nackt und rosa. In den folgenden Wochen verändert sich ihre Haut in einen Grauton und es
wachsen die ersten richtigen Stacheln.
Ab 14 Tagen nach der Geburt öffnen die Kleinen die Augen und ab dem 21. Tag stoßen die Milchzähnchen durch und das Igelkind lernt selbständig zu fressen.
Nach ca 3,5 Wochen verlässt das Igelkind das Nest.
In unseren Breitengraden bringen die Igelmütter nur einen Wurf zur Welt und auch dieser hat es oft schon schwer durch die Veränderungen der Lebensräume, dem Rückgang der Insekten und
wetterbedingt ausreichend Gewicht für den Winter anzufuttern.
Je nach Ausgangslage im Jahr kommen 2-10 Igelbabies zur Welt.
Igel kann man manchmal bei seltsamen Verrenkungen beobachten. Dann bespeicheln sie sich selbst. Sie spucken in dem Moment schaumartige Spucke auf ihre Stacheln und lecken diese breit. Warum sie
da tun, ist noch nicht ausreichend geklärt.
Eine einzigartige Eigenschaft des Igels ist die Möglichkeit, sich einzurollen. Er schützt damit bei Gefahr seinen weichen pelzigen Bauch vor Feinden und versucht sich dadurch auch der Gefahr zu entziehen. Igel flüchten nicht, sie rollen sich zusammen. Ein großes Problem, was sie oft das Leben kostet oder schwere Verletzungen bspw durch Rasentrimmer oder Mähroboter, die übrigens NICHT anhalten, begünstigt. Nicht immer machen sie dabei eine komplette Stachelkugel.
Wenn man sich das Nest auf den unteren Bildern ansieht, dann erklärt sich ein Rasentrimmer-Unfall von selbst.
Igel machen Winterschlaf.
Allerdings hängt der Eintritt in diesen vom Wetter und vor allem vom Gewicht ab.
Ist das Gewicht zu gering, spielt das Wetter keine Rolle - der Igel schläft nicht.
Sein Überwinterungsgewicht sollte Mitte Oktober ca 500g betragen und Anfang November mindestens 600g.
Der Igel fährt während des Schlafes seinen kompletten Stoffwechsel herunter. Die Körpertemperatur fällt von ca 36 Grad auf 8 Grad. Der Pulsschlag sinkt auf ca 5 Schläge in der Minute und die
Atemfrequenz sogar auf ein-bis zweimal. Sie verlieren 17-knapp 30% Ihres Körpergewichtes. Reicht die Fettschicht aus dem Herbst nicht aus, wachen die Igel vorzeitig auf, was nochmals einen hohen
Energieverlust darstellt, den der Igel im Winter nicht ausgleichen kann.
So kommt es vor, dass Igel auch sehr untergewichtig aufwachen können und sofort Hilfe benötigen.
Etwa ab April wachen sie wieder auf, wobei ihnen späte Fröste noch einmal zum Verhängnis werden können.